Geschichte

Wann sich die ersten Menschen auf dem Hetzlas (Hetzleser Berg) und seinen südwestlichen Ausläufern niederließen, verliert sich im Dunkel der Zeit. Gesichert ist, dass dieses Gebiet bereits seit dem 6. und 5. Jahrhundert vor Chr. besiedelt wurde. Wer der Gründer von Hetzles war, wissen wir nicht. Mag es ein Schweinfurter, Bamberger oder sonst ein adeliger Grundherr gewesen sein, fest steht, dass ein „Hetzilo" dem Ort seinen Namen gab. Der Name Hetzilo/Hetzles wurde auch auf den langgestreckten Bergzug, der als Teil der Fränkischen Alb weit in die Regnitzfalte vorspringt, übertragen. Auf diesem Tafelberg erkennt man heute noch einen Ringwall und einige Abschnittsbefestigungen keltischen Ursprungs.

 

1109 wurde Hetzles zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Am Tage der Einweihung der St.Jakobskirche in Bamberg am 25. Juli 1109 schenkte Bischof Otto I. neben anderen Dörfern auch Hetzles dem Kloster St. Jakob. In dem gleichzeitig ausgefertigten Testamantumbonorum, dem Verzeichnis der geschenkten Güter, kommt der Name Hetzles (cemehezeles - villa hecelonis, curia hecelonis) nicht weniger als zehnmal vor. Er tritt fünfmal in deutscher und fünfmal in lateinischer Sprache auf. In der Schenkungsurkunde heißt es, dass der Bischoff Otto von Bamberg an das Stift Jakob vermache: „Vom Dorfe Cemehezeles und Honungen einen Herrenhof, sieben Sölden und vier Herdstellen im Dorfe Cembahe, eine Sölde mit aller Nutzung".

1062 und 1143 wird Hetzles als „villa hezilonis" in Schenkungsurkunden bereits wieder erwähnt.

 

Nun geht es Schlag auf Schlag. Das Dorf wurde verschenkt, verkauft verschachert und verpfändet. Ab dem Mittelalter und der frühen Neuzeit gehört Hetzles - im heutigen Regierungsbezirk Oberfranken - zur Domdechantei des Hochstifts Bamberg. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Heute ist Hetzles mit seinem Ortsteil Honings eine selbständige Gemeinde, die mit den Orten Dormitz und Kleinsendelbach eine Verwaltungsgemeinschaft einging. Die landschaftliche Lage von Hetzles wird vom Hetzlas, 548,60 m über dem Meeresspiegel, bestimmt.

 

Dieser markante Ausläufer des fränkischen Juras lädt zu jeder Jahreszeit zu schönen Wanderungen ein. Hetzles liegt mit im größten geschlossenen Kirschenanbaugebiet Europas. Im Frühjahr, zur Kirschblüte, ist der Südhang des Hetzlas ein einziges weißes Blütenmeer. Der Hetzlas, seit geraumer Zeit als Naherholungsgebiet erschlossen, bietet nach allen Himmelsrichtungen Aussichten bis zu 100 km. Auf der Südseite stand das Wahrzeichen des Berges, der altehrwürdige Streitbaum, unter seiner weiten Baumkrone wurde früher Recht gesprochen. Heute findet hier der Wanderer an den Wochenenden einen willkommenen Rastplatz - für Trank und Speis sorgt ein freundlicher Bergwirt.

 

Das Wappen

 

Wappen von Hetzles Die Farben Silber und Blau im Schildfuß entstammen dem Wappen der Herren von Breitenstein, die seit dem 14. Jahrhundert in Hetzles ansässig waren. Der Bischofsstab erinnert an den Bamberger Erzbischof Michael von Deinlein (1800 bis 1875), der in Hetzles geboren ist. Die Kirschen weisen auf den für die Umgebung wichtigen Kirschenanbau hin. Das Ammonshorn stellt die Lage des Ortes im nördlichen Jura dar und bezieht sich auf die vielen Ammonitenfunde in dieser Gegend.